5.2.4 - Erfassung Quantifizierung von Geruchsimmissionen durch Kombination hochempfindlicher Sensorsysteme mit einem Geruchsnetzwerk

Event
18. GMA/ITG-Fachtagung Sensoren und Messsysteme 2016
2016-05-10 - 2016-05-11
Nürnberg, Germany
Chapter
5.2 Multigas- und Spurengasdetektion
Author(s)
W. Reimringer, T. Conrad - 3S GmbH, Saarbrücken (Deutschland), A. Schütze - Universität des Saarlandes, Saarbrücken (Deutschland)
Pages
357 - 362
DOI
10.5162/sensoren2016/5.2.4
ISBN
978-3-9816876-0-6
Price
free

Abstract

Die Belästigung von Anwohnern durch Emissionen von Industriebetrieben wird abhängig von der Art der Emission nach unterschiedlichen Verfahren bewertet. Während für regulierte Schadstoffe Referenzmesstechnik existiert, die die Einhaltung festgelegter Grenzwerte im Sinne von Mittelwerten überwacht, werden Gerüche humansensorisch unter Beachtung einschlägiger Normen beurteilt. Im Falle großflächig verteilter Quellen und weit entfernter Immissionsorte ist der Aufwand einer Rasterbegehung immens und wird durch sporadisches Auftreten der Belästigung weiter erschwert.
Eine technische Lösung zur Geruchsüberwachung kann die menschliche Nase zwar nicht ersetzen, als Unterstützung für das anerkannte humansensorische Verfahren wäre es jedoch wünschenswert, eine kontinuierliche Indikativmessung zu realisieren. Diese muss eine für den Immissionsbereich ausreichende Empfindlichkeit aufweisen und gleichzeitig preiswert genug sein um damit ein engmaschiges Messnetz aufbauen zu können.
Das im Folgenden beschriebene Pilotprojekt umfasst sowohl Gassensorsysteme im Immissionsbereich als auch die menschliche Referenz: Messstationen auf Basis temperaturzyklisch betriebener Metalloxidsensoren wurden in einem Gebiet mit Radius von 10 km um die vermutete Quelle positioniert. Gleichzeitig wurde durch ein Geruchsnetzwerk aus Anwohnern eine Metadatenbasis aufgenommen, um Referenzevents für das Training der Auswertealgorithmen für die Sensordaten zu gewinnen. Insgesamt konnte gezeigt werden, dass mit dem gewählten Vorgehen eine Korrelation von Sensordaten mit dem betrachteten Zielgeruch auch im Immissionsbereich grundsätzlich möglich ist. Zukünftige Arbeiten werden den Ausbau der notwendigen Infrastruktur für die Datenanbindung und -auswertung sowie die Steigerung der Messempfindlichkeit umfassen.

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